Appell an die Eigenverantwortung

Täglich werden derzeit Menschen, die aus verschiedenen Gründen gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren, aufs schlimmste verunglimpft. Sie seien „respektlos“, „menschenverachtend“, „Leugner“, oder schlimmeres. Woher all die blinde Wut auf diese Menschen? Was haben sie böses getan?

Ich kann mir das nur mit ganz, ganz tiefer Angst erklären. Hier scheinen sich Leute, die sich seit Monaten kaum noch aus dem Haus bewegen, durch die Leute auf der Straße massiv bedroht zu fühlen. Bedroht in ihrer Gesundheit durch die Demonstranten, die auf der Straße mutwillig eine gefährliche Krankheit verbreiten würden. Liebe Mitbürger zuhause, ich schreibe diese Zeilen insbesondere für Sie!

Es gab mal eine Zeit vor Corona. Wenn da eine Grippewelle oder andere Krankheiten durchs Land gingen, schützte man sich selbst nach eigenem Ermessen. Öfters Hände waschen, Handschuhe, Menschenmassen und öffentliche Verkehrsmittel meiden, … Und wenn man erkrankte, war das ein tragisches Schicksal, aber nicht die Schuld von jemand anderem. Man kam nicht auf die Idee, seine Mitmenschen dafür verantwortlich zu machen.

Seit Corona wurde all das nun ins Gegenteil verkehrt. Wie von Politik und Leitmedien einhellig vorgebetet, verlangt man von anderen allerlei seltsame neue Verhaltensweisen, weil man selbst oder nahestehende Dritte geschützt werden müssten. Man schiebt die Verantwortlichkeit für seine eigene Gesundheit weg von sich auf den Rest der Gesellschaft. Und man fordert einen starken, gar autoritären Staat, um anderen diese Verantwortlichkeit aufzuzwingen. Andere sollen sich impfen lassen, Masken tragen, Abstände einhalten. Ich frage mich, was soll das? Wollen wir diese Bevormundung wirklich? Mit allen undemokratischen Konsequenzen?

Soll sich doch bitte weiterhin jeder selbst schützen, genau in dem Maße, wie er das für richtig empfindet! So wie das schon immer der Fall war. Sie möchten Abstand? Dann halten Sie ihn ein. Sie möchten sich impfen lassen? Gerne, Ihr Körper, Ihre Entscheidung! Sie halten freies Atmen für gefährlich und empfinden eine Maske als Schutz? Selbstverständlich, tragen Sie gerne eine Maske. An dieser Stelle würde ich Ihnen dann aber gleich zu einer richtigen Gasmaske raten. Noch bei der Bundeswehr lernte jeder Rekrut die goldene Regel, dass für einen effektiven Schutz vor Krankheitserregern Augen, Mund und Nase luftdicht abgeschlossen sein müssen. Damals hieß der Feind noch Milzbrand, aber die Spielregeln sind heute genau die gleichen. Bauen Sie sich zuhause auch gerne eine Druckschleuse und Dekontaminationsräume ein, wenn Sie das für nötig und richtig halten.

Aber hören Sie bitte um Himmels Willen endlich auf, Ihren Mitbürgern die gleichen Maßnahmen aufnötigen zu wollen! Wenn diese sich anders, weniger, oder gar nicht schützen wollen, dann ist das nun mal ihre freie Entscheidung, ihre eigene Risikoabwägung, und ihr gutes Recht! Und natürlich müssen Sie dafür auch demonstrieren dürfen!

P.S. Selbst wenn Sie mir nach wie vor in keiner Weise zustimmen können: Wenn das Virus so schlimm ist, wie Sie scheinbar befürchten, sollten die Demonstranten ja entweder bald alle ausgestorben oder immun sein. Je mehr Demonstrationen, umso besser. Freuen Sie sich über jeden Demonstranten, der sich mutig einem Gesundheitsrisiko aussetzt, und uns so alle näher an die Herdenimmunität bringt! Problem gelöst, oder nicht?