D*land 2023

Du bist mit dem Rad unterwegs zur Uni. Früher hättest du für die Strecke bis ans andere Stadtende ja dein Motorrad genommen. Damals, als Benzin auch für Studenten noch bezahlbar war und für Motorräder noch keine Öko-Sonderabgabe eingeführt worden war. Heute bist du froh, wenn es überhaupt noch für Lebensmittel reicht. Damals, vor all dem Virenzirkus und der grünen Kanzlerin.

Mit der Maske im Gesicht fällt das Atmen schwer. Du glaubst nicht daran, dass sie dir irgendetwas nützt, aber vor zwei Jahren nach der „vierten Welle“ war eine allgemeine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit verhängt worden, und die Strafen, wenn man sich ohne Maske auf die Straße wagen sollte, würden jedes Studentenbudget sprengen. Und dank den mittlerweile fast überall hängenden Kameras und den zunehmend eingesetzten Flugdrohnen kannst du dir nirgends mehr sicher sein, nicht erwischt zu werden.

Zum Glück musst du nur noch für die Klausuren in die Uni. Der Unterricht läuft seit einem Jahr ausschließlich online. Dir fehlt zwar all der tägliche Kontakt mit deinen Kommilitonen sehr, der Tratsch in der Mensa, der Unisport und die Fachschaftsfeiern, aber die permanenten Gesundheitstests, Abstandsvorschriften, Impfzwang und die Maskentragerei hatten den Unibesuch mehr und mehr zur Hölle gemacht.

Eigentlich hattest du ja nicht vor, dich impfen zu lassen. Aber die Wahl, das Studium abzubrechen, oder den „kleinen Piks“ zu riskieren, hatte dich dann doch dazu genötigt. Du hattest Glück, bist bisher mit etwas Fieber davon gekommen. Etliche deiner Kommilitonen nicht. Herzinfarkt, seit Beginn der Massenimpfungen ein sehr verbreitetes Phänomen auch unter jungen Leuten. Hat natürlich alles nichts mit den alle paar Monate fälligen Impfungen zu tun, sagt die Regierung.

Überhaupt, diese Regierung. Du warst zwar noch nie der größte Freund von Merkel, aber seit Baerbock das Ruder übernommen hat, fängst du plötzlich an, sie dir zurückzuwünschen. Binnen Rekordzeit hat sich das Leben derart verteuert, dass du nicht mehr weißt, wie du durch den Monat kommst. Früher konntest du dich bequem mit etwas Kellnern als Nebenjob und ein paar Zuschüssen aus dem Elternhaus über Wasser halten. Aber der Job ging zusammen mit der zugehörigen Kneipe flöten, nachdem diese es gewagt hatte, es mit den Gesundheitskontrollen nicht so genau zu nehmen, und der Wirt verpfiffen wurde, dass womöglich auch einmal der ein oder andere Ungeimpfte am Tresen saß. Das Bußgeld führte ihn dann in die Insolvenz, nachdem der Laden auch vorher schon nicht mehr sonderlich gut lief. Wer geht schon mit all diesen Schikanen überhaupt noch aus dem Haus?

Auch bei deinen Eltern sitzt das Geld nicht mehr locker. Seitdem die Inflation so deutlich angezogen hat, ist das Leben auch für sie spürbar teuer geworden. Den Rest frisst eine Zwangshypothek auf ihr Häuschen auf, die die Regierung vor einem Jahr verdonnert hatte, um damit den Corona-Wiederaufbau-Fond zu finanzieren.

Die Stromausfälle, die seit dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke vor einem Jahr gerade in den Morgenstunden regelmäßig auftreten, sind angesichts der finanziellen und existenziellen Nöte, die dich täglich beschäftigen, schon fast nicht mehr der Rede wert. Die morgendliche warme Dusche wurde sowieso schon länger bereits aus Kostengründen gestrichen. Bei Stromkosten von knapp einem Euro pro kWh bereitet jede Stromrechnung Bauch- und Kopfschmerzen. Immerhin soll kalt duschen ja gut für den Kreislauf sein…

Für Leute, die jetzt gar nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, gibt es seit neuestem ein „Grundeinkommen„. Wenn nächsten Monat wieder die Miete erhöht wird, und mal wieder der Monat vor dem Geld zu Ende geht, wirst du dich vermutlich auch dafür anmelden müssen. Selbstverständlich ist das Geld aber daran geknüpft, dass man sich die zweimonatliche Impfung abholt, und im neuen Good-Citizen-Programm (GCP) keine negativen Einträge hat.

Das wird alles mit der neuen digitalen ID gespeichert, ohne die man mittlerweile nirgends mehr hin kommt, noch nicht mal mehr zum Bäcker. Negativ-Einträge im GCP bekommt man schon, wenn man zu Fuß bei Rot über die Ampel geht. Oder wenn man zu viel Auto fährt. Aber wer kann sich das heute überhaupt noch leisten? Und selbstverständlich bekommt man auch Strafpunkte, wenn man sich in Klausuren nicht an das jeweilig gültige Neusprech hält.

Mit den permanenten Neusprech-Änderungen mitzuhalten, fällt dabei nicht immer einfach. Ob jetzt Sternchen, Doppelpunkt, *ens oder *nde, Elternteil X und Y statt Vater und Mutter, die Sprachregelungen wechseln ständig und willkürlich. Natürlich macht diesen Orwell-Quatsch niemand freiwillig mit, aber wehe man schreibt damit einen Text irgendwo in der Öffentlichkeit, in sozialen Netzen etc. Der Eintrag würde sofort automatisch gelöscht und binnen Sekunden Strafpunkte verteilt werden.

Der letzte Geniestreich der Regierung war, D… also dieses Land in dem du wohnst, in D*land umzubenennen. Die vormalige Bezeichnung gilt jetzt als rassistisch, staatsfeindlich und würde Leute, die noch nicht so lange hier wohnen, diskriminieren. Strafpunkte im GCP selbstverständlich inklusive.

Strafen werden neuerdings auch nicht mehr per Bußgeldbescheid zugestellt, sondern dank dem neuem Digitaleuro unmittelbar vom eigenen Konto gelöscht. Natürlich kann man sich noch beschweren, aber dir ist niemand bekannt, dem das bisher erfolgreich gelungen ist. Die Justiz könnte man sich mittlerweile auch komplett sparen, die Regierung hat sowieso immer Recht.

Aber gut, jetzt erst mal die Klausur, auf dem Rückweg dann noch die Routineimpfung abholen, und abends zur Ablenkung in heile Online-Welten abtauchen. Anders ist die Realität nicht mehr zu ertragen. Schönes neues D*land, das beste, das wir jemals hatten!

Fazit

Das ist alles übertrieben sagst du? Hättest du dir vor zwei Jahren vorstellen können, dass die Welt heute so aussieht, wie sie jetzt ist? Fakt ist

Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, um etwas zu ändern, es ist bereits fünf nach zwölf. Oder zehn nach zwölf! Auch DU solltest langsam den Arsch hoch bekommen!